Die Basis ist eine gute Weide
Es ist unser primäres Anliegen, unseren Herdwicks eine Umgebung zu bieten in der sie weitgehend unabhängig von uns Menschen aufwachsen können. Die Tiere sind das ganze Jahr im Freien, haben aber Zugang zu Sonnen- und Schattenplätzen und können sich, sofern sie das wollen, unter Bäumen, einem Unterstand oder in offenen Ställen, vor Wind und Regen schützen. Die Haltungsbedingungen sollen generell dazu beitragen die Gesundheit der Schafe sowie ihre natürliche Robustheit zu erhalten.
Die Tiere bekommen das ganze Jahr über Gras und Heu zu fressen. Wir füttern keine Silage. Körner werden sparsam verwendet, vorwiegend um die Schafe zu locken, z.B. beim Umsetzen. Das ist sozusagen der Ersatz für die fehlenden Hütehunde. Da auf allen Weideflächen alte Obstbäume stehen können die Tiere im Herbst Fallobst fressen. Allerdings machen sie wenig Gebrauch davon.
Männliche und weibliche Tiere werden auf unterschiedlichen Weiden gehalten. Ausgenommen ist die Paarungszeit. Von Anfang Oktober bis Mitte Dezember werden die Schafe, die mindestens 18 Monate alt sind und uns als geeignet für die Zucht erscheinen, mit einem Bock zusammengebracht. Die anderen Tiere werden weiter nach Geschlecht getrennt in separaten Gehegen gehalten.
Aufmerksam und neugierig
Schafe liefern je nach Rasse Fleisch, Wolle und Milch.
Die Erscheinung und der Geschmack des Fleisches wird stark vom Alter des Schafes zum Schlachtzeitpunkt beeinflusst. Prinzipiell gilt: je jünger das Tier, desto zarter, heller und fettärmer ist das Fleisch. Tiere, die älter als 2 Jahre sind haben rotes bis dunkelrotes, festes, durchwachsenes Fleisch und können einen sehr intensiven Geschmack haben. Die Fleischqualität und der Geschmack wird aber auch stark vom Futter und der Form der Aufzucht beeinflusst.
Die pro Schur erzielte Wollmenge variiert nach Schafrasse. Ebenso die Wollqualität. Entsprechend wird Schafwolle zu unterschiedlichen Zwecken verwendet bzw. verarbeitet. Außer zur Fertigung von Kleidungsstücken wird Schafwolle auch als Dämmstoff, als Naturdünger und als Verbissschutz in der Forstwirtschaft eingesetzt.
Schafmilch enthält mehr Eiweiß, Fett, ungesättigte Fettsäuren und Kalzium als Kuh- oder Ziegenmilch. Im Vergleich zu Ziegenmilch ist Schafmilch deutlich milder im Geschmack. Schafmilch wird typischer Weise zu Jogurt und Käse verarbeitet.
Die Nutzung der Herdwicks beschränkt sich auf ihr Fleisch und ihre Wolle sowie ihren Einsatz zur Landschaftspflege.
Gesund und stark
Wir sind Mitglied im Steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverband. 2020 wurde vom Verband eine Rassebeschreibung fuer Herdwicks erstellt und wir können nun auch im Herdbuch züchten. Naturgemäß werden zur Zucht nur gesunde, kräftig Böcke und Auen eingesetzt, die die typischen Rassemerkmale tragen. Darüber hinaus versuchen wir auf die Farberhaltung der Tiere Einfluss zu nehmen.
Die Kopf- und Beinbeharung der Herdwicks wechselt bereits innerhalb weniger Monate nach der Geburt von Schwarz auf Weiß und bleibt dann für den Rest des Lebens der Tiere gleich. Die Körperwolle ändert ihre Farbe zunächst von Schwarz auf Braun und im 2. Lebensjahr haben die Tiere zumeist dunkelgraue Wolle. Das Grau wird dann von Jahr zu Jahr heller. Manche Tiere werden im Alter fast weiß. Diese Weißfärbung wollen wir durch gezielte Auswahl der Zuchttiere möglichst lange verzögern.
Unser erster Bock, Claus.
Claus war unser erster Zuchtbock. Er ist im April 2016 geboren und gehört zu den 3 Tieren mit denen wir unsere Herwickzucht begonnen haben. Er hat drei Jahre lang fuer Nachwuchs gesorgt und ist nun auf der Suche nach einer neuen Herde.
Die Auen Ruby (links) und Gloria (rechts) mit Bock Claus
Ruby und Gloria bringen hoffentlich auch im kommenden Jahr wieder gesunde, kräftige Lämmer auf die Welt, damit unsere Herde weiter wachsen kann. Beide Auen kamen gemeinsam mit Claus im Januar 2018 auf unseren Hof. Beide Schafe sind gut gebaut und haben eine schöne Färbung. Im Foto sieht man bei Ruby man noch etwas vom braunen Fell der Jährlinge. Gloria hat bereits deutlich mehr Grau im Vlies.
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